Freitag, 17. Januar 2014

Varkala, Odayam Beach

Hier nochmal der aktuelle Stand. Sehr bald gehts ja wieder nach Hause ins kalte Deutschland... brrrr!
Wir könnten noch ein paar Monate hier gebrauchen.






Zur Zeit sind wir in Varkala, Kerala am Odayam Beach. Hier waren wir vor drei Jahren schon einmal und auch diesmal wohnen wir in der selben Unterkunft. Allerdings hat der Besitzer gewechselt, das Haus hat sich verändert und das Publikum irgendwie auch.


das Guesthouse



der Garten 

unser Nachbar


Hier machen wir nicht sehr viel. Es ist wirklich sehr traumhaft und wir genießen die Zeit mit aufs Meer glotzen, essen, schwimmen, essen, mit dem Roller in die Stadt fahren, essen, schlafen (na gut, und ein bisschen studieren wir auch).




Morgentoilette



Leider können wir von hier gar nicht so viel berichten... es passiert nämlich nix!






Obwohl... hier ein kleines Video von Mirco im Fight mit einer Welle:





Heute war in der Stadt eine hinduistische Prozession. Das war sehr imposant. Es waren riesige Wagen unterwegs und auch ein riesiger Elefant.



Hier ein kleiner Zusammenschnitt vom lauten Chaos:












Mittwoch, 15. Januar 2014

Kuriositäten

Hier in Indien ist so Manches ganz anders als bei uns... Hier eine kleine Liste mit komischen Dingen:

1. Inder benutzen das Wort "Cousin-Brother". Wir fanden das ziemlich lustig obwohl uns nicht klar war, was damit genau gemeint ist. Wir haben nun raus gefunden, dass es die Bezeichnung für den Cousin ist, Cousin-Sister steht somit für Cousine.

2.  In Kerala bekommt man sein Bier in Tee/Kaffeekannen und - Tassen serviert. Grund: die Lizenz zum Alkoholverkauf in Bars und Restaurant ist sehr teuer und das Bier wird somit "getarnt".





3. In den meisten Städten und Orten gibt es keine Mülleimer. Wenn man nicht weiß mit seinem Müll wohin, wird man von den Indern aufgefordert es auf den Boden oder ins Meer zu werfen. Viele Europäer weigern sich häufig die Umwelt auf diese Art zu beschmutzen und tragen den Müll den ganzen Tag mit sich rum um ihn später im Hotel zu entsorgen.


4. in Indien macht man sich nicht so den Kopf, ob Dinge richtig geschrieben werden. Egal ob auf einem Plakat oder in der Speisekarte.
In dem einen Restaurant konnte man Omlate, Exprso und sogar eine Papsi bestellen.
In einem anderen Restaurant gab es Spegatti und Corn Flex.
An einem Saftstand wurden Juses angeboten und ein Laden warb mit seiner Kwality.
Am schönsten fand ich den "Obstsalat mit Erkältung"...


















5. In unserem Lieblingsspielfilmsender im TV werden ALLE Kussszenen rausgeschnitten, dafür läuft um 9 Uhr morgens der Horrorfilm "The Hills have eyes" in dem z.B. dargestellt wird, wie sich jemand mit der Schrotflinte selbst den Kopf wegschiesst.




2 Rupees

6. Kleingeld ist in Indien sehr beliebt. Keiner will sein Kleingeld rausrücken. In "Tante Emma"-Läden, Apotheken und Supermarkt bekommt man, wenn gerade nicht genug Kleingeld vorhanden ist oder wieder das ganze Münzgeld gehamstert wird, Bonbons als Rückgeld heraus gegeben. Mirco hat dann auch mal versucht anstatt zwei Rupees mit zwei Bonbons zu bezahlen - das trug zur Belustigung des ganzen Geschäftes bei. Funktioniert hat es allerdings nicht.





7. Es wird streng zwischen "vegetarisch" und "non-vegetarisch" unterschieden. Das man beides isst finden die Inder merkwürdig

8. In einem untouristischen Ort wurden wir aufgefordert Bikini und Badehose in Tüten zu packen und nicht offen mit uns rum zutragen weil es anstößig sei.

9. Gleiche Geschäfte lassen sich gerne am selben Ort nieder. Da gibt es eine Straße in der es nur Geschäfte gibt die Hochzeitskarten und Briefpapier anbieten. Auf einer Landstraße sieben Melonenstände hintereinander. Der Obsthändler hat natürlich Obsthändler als Nachbarn.

10. kreativ - ökonomisches Haushalten im Krankenhaus:





11. In einem Internetcafé hängt ein großes Schild:
"unmarried couples are not allowed to use the same terminal together"

12. Ein Inder möchte nicht zugeben wenn er etwas nicht weiß, fragt man nach dem Weg und er kennt ihn nicht, schickt er dich trotzdem in irgendeine Richtung.

13. Bietet man einem Inder etwas zu Essen an, er möchte aber, aus welchem Grund auch immer nichts essen, wird er trotzdem, aus Höflichkeit, ein bisschen von dem Angebotenem abpulen und verspeisen.

14. Phänotyp indischer Familienstruktur: Heckscheiben- Aufkleber " My Dad is my God"






15. Viele Inder kleiden sich, wenn es etwas kühlere 15 Grad sind, wie im tiefsten Winder. Sie verlassen dann nur mit Bommelmütze, Ohrenschützer und Wintermantel ihr Haus.

16. Auf der Website über die wir unsere Hotels buchen wird darauf hingewiesen, dass Paare, die nicht mit ihrem Pässen nachweisen können ein "Paar" zu sein, ohne Angabe von Gründen, das Zimmer verweigert bekommen können.

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Dienstag, 14. Januar 2014

Periyar Wild Life Sanctuary


Erstmal sorry, dass wir so lange nichts von uns hören lassen. Keine Sorge, wir haben den Dschungel gut überstanden.

Nachdem ich jetzt seit 3 Monaten meine sackschweren Leder-Wanderstiefel + Fernglas mit mir herumschleppe war es jetzt endlich so weit: zwei Tage Trekking durch den Periyar Nationalpark mit Übernachtung in der Wildnis.

Am Donnerstag um 8:30 Uhr wurden wir von einer Rikshaw abgeholt, die uns zum Treffpunkt am Eingang des Nationalparks brachte.
Starting Point



Die Tour gebucht hatten, mit uns, insgesamt 6 Personen. Gekommen ist nur einer. Das wurde uns nach einer Stunde warten klar. Die anderen hatten gekniffen. Wahrscheinlich hatten sie genau die Bedenken wie Resi (Regen, Litschis). Mit dem Wetter hatten wir aber relativ Glück. Es war zwar etwas nasskalt aber es regnete nicht mehr.
Unser einer Kumpane war Jannick. Ein netter Franzose der in Paris lebt und jedes Jahr für Yoga nach Indien kommt.
Und natürlich unsere Guides: 5 nette Herren inklusive einem Gun-Man ( der uns im Notfall mit seinem Jagdgewehr retten soll). Die Männer sind seit 16 Jahre Guides in dem Nationalpark. Davor haben sie als Wilderer ihr Geld verdient.

unsere Guides
















 

der Gun-man



Resi wird mit Tabak eingerieben
Bevor es losging bekamen wir sog. Blutegelsocken. Das sind riesige Socken aus fester Baumwolle, die bis an das Knie reichen und zugebunden werden. Wird also schwer für die Leeches und es gibt keinen Grund mehr zur Leeche- Angst bei Resi.
Unsere Schuhe und Socken wurden zusätzlich mit Tabak eingerieben. Das mögen die Egel wohl nicht und lassen sich daher, bei Kontakt, gleich wieder fallen.















Und dann ging es auch schon los. Unsere Route bestand aus zwei Etappen: zuerst ins Camp, dann Pause, dann von dort weiter bis es dunkel wird und zum Schlafen wieder zurück ins Camp.

Insgesamt waren wir am ersten Tag ca. 20 km unterwegs.

Der zweite Tag sollte mit einer Wanderung in der Morgendämmerung beginnen, dann zurück ins Camp fürs Frühstück und danach zum Parkeingang zurück wandern.

Es war wirklich sehr schön und interessant und wir bekamen wirklich viel zu sehen.

Das hier ist der Sambar oder Pferdehirsch. Die Teile sind so groß wie kleine Pferde (Kopfhöhe bis 2,50 m) sehen aber süß aus. Die Sambars haben kaum Feinde, ausgenommen Wildhunde und der Tiger. Für Tiger ist der Sambar einer der wichtigsten Beutetiere. Sambars gehören übrigens zu den wenigen Hirschen die sich aktiv gegen Feinde zur Wehr setzen.




Wir machten tatsächlich noch persönlich Bekanntschaft mit den Leeches, konnten sie aber ganz dezent vom Schuh schnicken.

Mini-Leeche bevor er sich vollsaugen konnte

Der Nationalpark ist sehr beeindruckend und die Wanderung war sehr schön!











































Wir gingen in einen hohlen, uralten Baum hinein, wo direkt vor unserer Nase eine Fledermaus hing, wir sahen einige Kingfischer, Mungus, Wildschweine und bekamen viele Pflanzen und Gewürze erklärt.





Wir fuhren mit einem ziemlich wackeligen Bamus-Floß über den Fluss und versuchten Riesenkaulquappen zu fangen. Öfter trafen wir auf den „black monkey“ (niligri langur).






Überall konnte man Spuren der Tier sehen, wie poo-poo von Elefanten, Bären, Wildhunden und Hirschen. Bäume die vom Tiger als Kratzbaum benutzt werden und Fußspuren von Tiger, Elefant und Co.
Resi mit Elefantenknochen



Fußspur vom Tiger




Tigers Kratzbaum

beim Pausieren



Nach ca. vier Stunden Wanderung erreichten wir dann unser Camp, es lag direkt am Waldrand mit Blick auf den See.
Das Camp besteht aus drei Zelten und einem überdachten Bereich in dem gekocht wird und die Guides übernachten.
Das ganze Camp ist von einem ca. 2 Meter tiefen und 1 Meter breiten Graben umgeben, der vor gefährlichen Tieren schützen soll. Die in der Broschüre beschriebene Feldtoilette entpuppte sich als ein Busch der sich außerhalb des Camps befindet. Der Gedanke nachts aufs Klo zu müssen behagte mir nicht besonders.
Ansonsten gab es im Camp alles was man benötigte. Einer der Guides bekochte uns lecker und es gab immer schwarzen Tee zu trinken. In den Zelten war Schaumstoff ausgelegt und wir bekamen Schlafsäcke gestellt.


Adventure- Resi
























 Camp- "Eingang"
die Küche


die Toilette


 

EBisons

Abends wurde aber noch ein bisschen gewandert. Wir waren noch nicht weit vom Lager entfernt, als wir recht nah einen Elefanten trompeten hörten. Jetzt mussten wir uns leise fortbewegen und durften nicht mehr sprechen. Der Gun-man lud, als vertrauensbildende Maßnahme, sein Gewehr durch. Wir schlichen über kleine Pfade durch den Dschungel und über kleine Wiesen bis wir plötzlich auf einem kleinen Hügel direkt vor einer Herde Bisons standen. 




Da alle damit beschäftigt waren die Bisons anzuglotzen bemerkte keiner, dass sich ein Vertreter einer anderen Art auch noch in unmittelbarer Nähe befand. Ein einzelner Elefant stand ca. 10 Meter links von uns im Busch, starrte uns an und machte auf einmal merkwürdige Geräusche die eher an einen Truthahn als an einen Elefanten erinnerten. Es klang ungefähr wie Guk, Guk, Guk. Das war das Kommando: Unsere Guides brüllten „run, ruuuuun“ und alle fünf rasten los und wir, ohne zu wissen warum, hinterher. Wir rannten quer durch den Wald den Hang hinunter, durch Büsche und Äste. Nach einigen hundert Metern verlangsamte sich das Tempo unserer  Führer. Erstmal verschnaufen! Die Guides fingen auf einmal an heftig zu diskutieren, zündeten sich danach eine Kippe an und pausierten erstmal.


die Guides fertig mit den Nerven
 Man erklärte uns dass einzelne Elefanten recht angriffslustig sind. Allein in Indien sterben jedes Jahr 300 Menschen durch Elefanten. Das merkwürdige Geräusch, sowie Trompeten, machen sie wenn sie aggressiv sind und zum Angriff übergehen, deshalb sind auch alle plötzlich davon geschossen. Zum Glück verfolgen sie einen höchsten ein paar Hundert Meter und geben dann auf. Ob und wie weit uns dieser junge Herr überhaupt verfolgte weiß ich nicht, es hatte anscheinend such keiner Lust sich umzudrehen.
beim Verschnaufen



Einen Tag vorher haben wir uns noch bei einem Forstbeamten erkundigt, ob man den Wald nicht auf eigene Faust erkunden kann. Das war aber nicht möglich und spätestens jetzt war uns auch klar warum nicht.











Die nächsten Elefanten entdeckten wir dann glücklicherweise bevor sie uns entdeckten. Es war eine Herde mit Baby. Später am Abend konnten wir vom Camp aus noch einen Elefanten am See beobachten.





Abends saßen wir im Camp dann noch lange am Feuer, schnackten und aßen Kekse.

Als ich nachts aufwachte, weil ich strullern musste, war dann draußen, außerhalb des Camps, Halligalli und Elefanten trompeteten um die Wette. Ich hatte riesen Bammel das Camp zum Pinkeln zu verlassen und versuchte mir erstmal einzureden, dass ich gar nicht muss und wälzte mich von einer Seite auf die andere. Irgendwann habe ich dann meinen Mut zusammengenommen und bin raus aus dem Zelt. Die Guides haben mir aber gleich zu verstehen gegeben, dass ich das Camp nicht verlassen darf und ich war heilfroh in den Graben pinkeln zu dürfen.

Mirco und Jannick am nächsten Morgen beim Frühstück- etwas verpennt

Am nächsten morgen ging es nach dem Frühstück wieder los und auf dem Weg zurück hatten wir dann noch das Glück einem Rudel asiatischer Wildhunde zu begegnen, die gerade einen Sambarhirsch gerissen hatten.



Wildhunde machen Hetzjagd im Rudel und ihr Gruppenverhalten ist dem des Wolfes sehr ähnlich. Im Rudel können sie sogar Bären und Leoparden überwältigen und töten. 









 
nochmal die ganze Truppe zusammen





Mittwoch, 8. Januar 2014

Regen Regen Regen

So, hier nochmal der letzte Stand bevor es morgen in den Dschungel geht:

Hier regnet es in Strömen :-(
Schon den ganzen Tag. Ich friere und meine Füße wollen nicht warm werden.

Deutschland-Wiedereingliederungsworkout 


Mirco versucht mich davon zu überzeugen dass morgen wieder die Sonne scheint... ich weiß ja net!

Das wäre ja was: bei Regenschauer und nur 15 Grad in den Wald- mit Übernachtung.

Heute morgen meinte ein netter Inder, dass bei Regen die Litschis kommen. Ich dachte an die leckeren Früchte und meinte, dass der Regen dann ja doch was Positives habe. Der Mann und Mirco starrten mich etwas komisch an. Er hatte "Leeches" gemeint und nicht "Litschis". Leeches sind Blutegel. Oh Gottohgottohgott!!

Litschies



Leeches


Gefährlich sind sie zwar nicht aber egelig (Wortspiel, hehe). Sie sitzen im Wald auf Büschen, auf dem Boden oder im Wasser und warten auf ihr Lunch. Anhand von Tastorganen auf ihrer Hautoberfläche nehmen sie Bewegung wahr. Der Blutegel saugt sich an der Haut fest und "sägt" die Haut mit seinem dreifachen Kiefer (mit scharfen Zähnchen) an. Wenn er sich einmal fest gebissen hat und man über keine geeignete "Waffe" (Feuer, Insektenstift etc.) verfügt, muss man warten bis er sich voll gegessen hat und kugelrund ist und von selbst abfällt. Nach 30-60 Minuten ist er auf das 5-Fache angewachsen und braucht nun bis zu einem Jahr kein weiteres Blut. Grusel! Dann beginnt das Drama: beim Lutschen des Blutes sondert er einen gerinnungshemmenden Stoff ab. Fällt der Egel nun ab, läuft das Blut in Strömen weiter. Wie gesagt, nicht gefährlich. Allerdings gibt es eine echte Sauerei.

Genug Horrorstorys erzählt. Ich hoffe mal, dass mir kein Egel begegnet oder ich ihn frühzeitig weg-schnicken kann.

Drückt uns die Daumen!!!


Wir melden uns wohl erst am 11.1. wieder, wenn wir am 10.1. gegen Mittag von unserer Dschungeltour zurück kehren, fahren wir gleich weiter. Es besteht uns mal wieder ein ganzer Tag auf Reise bevor (wieder mal gut organisiert...). Dann gehts wieder in den Süden... Yeahh!