Samstag, 26. Oktober 2013

Psychotherapie via Whatsapp




Seit Montag sind wir unter Mrs.Vaishali’s Fittichen. Sie ist Psychotherapeutin und Resi hat sich anfangs etwas vor ihr gefürchtet, aber eigentlich ist sie sehr nett und vor allem kompetent. Sie nimmt sich viel Zeit uns alles zu erklären und wir haben schon viel von ihr gelernt.

Bei englischsprachigen Patienten gibt sie uns öfter das Ruder in die Hand. Soll heißen, wir beteiligen uns an  den Patientengesprächen. Hinterher diskutieren wir bezüglich der Diagnose… und wir sind gar nicht mal so schlecht ;-)

Mirco und Vaishali


Lustigerweise therapiert sie, ebenso wie ihr Kollege Dr. Jioschi, via „Whatsapp“, bereut aber mittlerweile damit angefangen zu haben.

 



Heute haben wir mal nen kleinen Abstecher in die Orthopädie gemacht, Grund war eigentlich nur Rückenschmerzen aufgrund unserer Wellnessmatratze. Hatte auf eine Massage gehofft, statt dessen haben mich die Ärzte direkt röntgen lassen.
Die Aufregung der Röntgenmitarbeiter war beachtlich bei solch exotischem Besuch. Um uns sind mindestens zehn chronisch kichernde Inder rum gesprungen. Wir fragen uns immer was an uns so witzig ist.
Auch hier herrscht mehr Trubel als Privatsphäre. Ein armer Patient stand die ganze Zeit mit runtergelassener Hose vor dem Röntgengerät im Durchgangsverkehr… man denkt sich schon gar nix mehr dabei.


Noch ein paar Stories aus dem Krankenhaus:

Anders als bei uns in Deutschland, kommen die Patienten hier mit der ganzen Family im Schlepptau zur Konsultation und jeder tut auch sehr gerne seine Meinung kund. Das kann Vor-aber auch Nachteile mit sich bringen. Vorteil ist auf jeden Fall, dass die Familie, die meist mit dem Patienten unter einem Dach lebt auch gleich mal in Augenschein genommen werden kann. Manchmal werden Konflikte offensichtlich, manchmal kann man sich den Mitgliedern widmen, die unter dem Patienten leiden. Nachteil  ist wenn bspw. der Mann die Frau aus dem Zimmer rausschleift, weil er sich weigert sie für einen Gespräch mit den Ärzten alleine zu lassen.

Auch sehr gewöhnungsbedürftig ist das Arzt-Patientenverhältnis: Der Patient wartet geduldig auf sein Gespraech, waehrend die Aerzte miteinander scherzen, Sms' verschicken und noch andere Patienten mit im Raum sitzen. Auch während der eigentlichen Konsultation sitzen dann  manchmal noch allerlei  Menschen im Zimmer, die nicht zwangslaeufig was mit dem Fall zu tun haben. Die Patienten nehmen das aber scheibar als voellig normal hin.

Ein psychotischer, gewalttätiger Mann wurde von seiner Familie gebracht, er war seit über 24 Stunden wach und wurde dann mit einem Antipsychotikum behandelt, dies hatte als erwünschte Nebenwirkung, dass er binnen kürzester Zeit einnickte und von der Familie auf Station geschleppt werden musste. Als wir ihn dann später auf der Stationären besuchten, sah diese Station aus, wie sie sich wohl jeder in Indien vorstellen würde. Klischee erfüllt. Die mit irgendwas wie Stroh gefüllten Matratzen waren fleckig meist, kam die Füllung an irgendeinem Ende raus. Die Bettgestelle rustikale Stahlrahmen. Hier möchte garantiert keiner liegen. Keiner? Doch. Nämlich die ganze Familie des Patienten. Sie lagen in den Betten um ihn herum und nutzten aus, dass die Station sonst leer war und machte Siesta.


Uebrigens haben wir uns tatsaechlich im Fitnessstudio angemeldet :-) Das Essen hier ist einfach zu lecker und bis jetzt haben wir halt noch keine Magen- Problem.
Die Trainer sehen wirklich ungewoehnlich fuer Inder aus- sehr muskuloes. Und sie haben sehr strikte und altmodische Vorstellungen wie jede Uebung ausgefuehrt werden muss. Das nervt ziemlich!










 Mittlerweile geben wir unsere Waesche nur noch selten in die Reinigung:























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