Donnerstag, 28. November 2013

Suizidversuch und das Ende chronischer Schmerzen

Auf dem Weg nach Hause von MGM Kamothe nach Vashi sammelte uns ueberraschender Weise Dr. Rakesh am Strassenrand auf und nahm uns mit ins MGM Vashi.

Dort hatten wir das Vergnuegen, den sehr interessanten Fall eines Herrn, der es tatsaechlich geschafft hatte sich selbst die Kehle aufzuschneiden, kennenzulernen. Wir haben ja schon von so manchen Suizidversuchen gehoert, aber dass es jemand fertig bringt sich selbst den Hals aufzuschneiden war neu fuer uns. Die Entschlossenheit die hinter solch einer Aktion steht ist evident, da hatte es jemand so richtig satt. Was er so satt hatte waren seine chronischen Schmerzen die ihm kein Arzt nehmen konnte, nicht einmal die Ursache seiner Schmerzen konnte ihm jemand diagnostizieren. Nach dem die Lebensqualitaet ueber lange Zeit so dermassen gelitten hatte, hatte er es endguelitg satt ... nur das mit dem Selbstmord klappte nicht. Nach dem missglueckten Suizidversuch kam dann nach Vashi auf die Intensivstation und durfte feststellen, dass er erstens ueberlebt hatte und zweitens seine chronischen Schmerzen wegwaren.

Verantwortlich fuer die Genesung seiner chronischen Schmerzen sind hoechst wahrscheinlich die beiden Botenstoffe Noradrenalin und Serotonin, die sowohl bei Depressionen als auch bei Schmerzen eine Rolle spielen. Die Balance der beiden Botenstofe entscheidet mit darueber, ob  ein Reiz zu einer Schmerzreaktion fuehrt und wenn, wie intensiv diese wird. Liegt eine Dysfunktion der beiden vor, lassen sie alle Reize durch und jeder Reiz hat das Potential zum Schmerz zu mutieren. Eine Dysfunktion kann aber nicht nur zu einer hohen schmerzsensibilitaet fuehren, sondern auch zu einer Depression. Das ist auch der Grund war bei chronischen Schmerzen Antidepressiva oft helfen.

Warum hat der Herr jetzt nach seinen Suizidversuch keine Schmerzen mehr? Er war depressiv ohne es zu wissen  und nach der Verletzung wurde der Koerper mit Serotonin und Noradrenalin geflutet. Der durch die Depression bedingte Mangelzustand der beiden Neurotransmitter, der zu einer hohen Schmerzsensibilitaet fuerte war damit voerst aufgehoben. Langfristig wird dieser Effekt durch Antidepressiva hergestellt. Diese sorgen je nach Art dafuer, dass Serotonin und wahlweise auch Noradrenalin dem Organismus laenger zur Verfuegung steht, sich dadurch die Stimmung stabilisiert und auch die Schmerzempfindlichkeit abnimmt.

Depressionen werden uebrigens sehr haeufig nicht behandelt. Vor allem eine Dhsthymie bleibt gerne unerkannt. Es handelt sich dabei um eine Form der Depression deren Symtomatik nicht so stark ist, die dafuer aber laenger als zwei Jahre anhaelt. Das Problem dabei ist, das man einfach keine Referenzstimmung mehr in der nahen Vergangenheit hat, die einem Auskunft darueber geben koennte, ob diese andaurnde schlechte Laune noch normal ist oder nicht.

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