Dienstag, 31. Dezember 2013

Mararikulam und der Besuch aus Westen

Sooo, Panaji war bis auf das sch*** Hotel und dem ganzen Trubel drum rum nochmal eine schöne Abwechslung nach Agonda. Was uns zum Schluss noch überrascht hat war das "Trash Festival" (der Name allein ist schon klasse).



Wir waren zum mit feiern zwar leider zu spät, hatten aber Gelegenheit ein paar Überbleibsel zu betrachten, wie z.B. diesen Kopf aus Tetra-Pack-Kartons.

Müll-Kunst in Panjim
Das erfreulich daran ist, dass das ganze ein Teil einer Kampagne ist, die zum verantwortungsvollen Umgang mit Plastik mahnt. Auch Gesetze, die die Nutzung von Plastiktüten einschränken wurden verabschiedet. Es tut sich was ...


Hier dachte ich, warum auch immer,ich würde tatsächlich eine Pizza bekommen und hatte mir in meiner Fantasie schon irgendwas steinofenartiges ausgemalt. Ein bisschen Naivität bewahre ich mir anscheinend krampfhaft.

indische Pizza




So weiter gehts ...

Nächster Stop ist Kerala, genauer Mararikulam, ca 830 Km südlich von Panjim. Dort treffen wir uns mit meiner Stiefschwester Mimi und ihrem Freund Domi



Gegen zwei Uhr Mittag sind wir am Flughafen in Panaji angekommen. Hier war totales Chaos! Sowas hatten wir noch nicht gesehen. Menschenmassen versuchten in den Flughafen hineinzukommen. Polizisten versuchten die Masse in Schach zu halten. Es wurde gebrüllt, gedrängelt und geschimpft. Wir haben dann mal versucht uns ganz "indisch" in die Schlange zu quetschen, wurden aber von einem Inder ganz "westlich" angemotzt dass wir uns bitte einreihen sollen (haben das ganz dezent ignoriert). Ein Polizist hat dann aber direkt vor uns eine mobile Absperrung platziert und uns aufgefordert von der anderen Seite anzustehen. Nach einer halben Stunde kam ein anderer Polizist und forderte uns auf wieder von der anderen Seite anzustehen. Da haben wir dann aber gemotzt und auf Stur geschaltet (das haben wir uns aber nur getraut weil auch andere Leute in der Reihe mit dem Polizisten gemotzt haben und er dann lachend und total überfordert aufgegeben hat). Nach der Drängelei haben wir es dann tatsächlich in den Flughafen rein geschafft. Der Flughafen hält der wachsenden Massen an Goa- Touristen wohl nicht mehr Stand und der modern anmutende Terminal nebenan ist wohl noch nicht fertig.







Der Flug verlief unproblematisch, wir waren drei Stunden im Flieger und davon 1,5 Stunden in der Luft. Unterwegs hatten wir dann noch einen Zwischenstopp in Bangalore. Ein Teil der Passagiere bleibt dann einfach sitzen, der Rest steigt aus. Es kommen Putzleute die alles auf Vordermann bringen und das Flugzeug wird nochmal gecheckt. Dann steigen die Neuen ein und es geht weiter.






Wieder gelandet mussten wir feststellen das der Zielflughafen Kochi genauso eine Nummer ist wie der Flughafen Frankfurt Hahn. Er befindet sich nämlich gar nicht in Kochi, sondern eine gute Stunde entfernt.

Somit hatten wir 70 Km mit dem Taxi vor uns. Wir konnten uns das Taxi aber glücklicherweise mit einer Engländerin teilen, die wir am Pre-paid-Taxi-Schalter angequatscht haben. Die Taktik, Leute anzusprechen ob man sich ein Taxi teilen möchte, hat sich schon in der Vergangenheit als ökonomisch herausgestellt und man macht immer nette Bekanntschaften.

Nach knapp drei Stunden Fahrt (und vor allem Gestehe im Stau) kamen wir dann endlich, fix und fertig, gegen halb zehn in unserer Unterkunft an.

Die Unterkunft ist ein 140-jähriges, kleines, traditionelles Kerala- Haus dass vor einigen Jahren renoviert wurde, das Haus hat zwei Räume und erinnert uns an einem Kung-Fu-Film, sieht schick aus!
Die Gastgeber sind eine Familie, die direkt nebenan in ihrem Haus leben.
Die Zimmer inklusive Bad sind sehr schön, aber da es "luftdurchlässig" gebaut ist, gibt es viele Möglichkeiten für Getier durch das Dach zu uns ins Zimmer zu klettern. Bis jetzt ist aber noch nichts Schreckliches aufgetaucht, lediglich Geckos, Käfer, jede Menge Moskitos und einen Tausendfüßler.

unser Kung-Fu-Haus

Das Häuschen steht auf Säulen, darunter ist der "Speisesaal" an dem wir Essen serviert bekommen.
Hier drum herum ist nicht besonders viel, deshalb kocht die Mutti von nebenan für uns und sie kocht fantastisch.

Das einzige, wirklich gewöhnungsbedürftige sind die Bäder der zwei Zimmer. Früher war das Ganze wohl nur ein Bad. Eine niedrige Mauer trennt nun das Bad in zwei Teile. Allerdings ist die Mauer so niedrig (2 Meter hohe Mauer, 4 Meter hohe Decke), dass man das benachbarte Bad durch das Spiegeln der Deckenkacheln sehen kann. Jetzt können wir uns vom Klo aus zuwinken.




Mimi und Domi waren noch nicht da als wir ankamen, also konnten wir uns das größere Zimmer schnappen. Zehn Minuten später trafen sie dann aber ein.

Abends waren wir noch was Essen und tauschten unsere Indien-Erlebnisse aus. Wir waren aber alle ziemlich erledigt von dem Tag.


essen wie bei Mutti


Den Strand haben wir dann am nächsten Tag erkundet. Der Marari-Beach wurde von National Geographic zu einem der fünf schönsten "Hängenmatten-Strände" gewählt.
Und der Strand ist wirklich schön!
Es gibt nur wenig Menschen am Strand, wahrscheinlich weil hier keinerlei Restaurants oder Cafés am Strand zu finden sind. Wir haben uns unter eine Palme gelegt und relaxt und natürlich in den Wellen gebadet.
























Nervig waren die kontaktfreudigen, indischen Männer. Gruppen von Jungs haben versucht Mimi und mich anzuquatschen wenn Mirco und Domi baden waren. Wir haben sie ignoriert oder sie a la "mach dich vom Acker" weggezischt.
Ein kleiner Mann war besonders anhänglich, allerdings anhänglich an Mirco. Er fühlte sich in unserer Gesellschaft offensichtlich wohl und war schwer loszuwerden. Bevor wir den Strandtag beendeten, saß er wie selbstverständlich bei uns, trank aus unserer Wasserflasche und machte small talk.

Mircos neuer Freund

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